Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst: Der Horn-Bad Meinberger Tourismus konnte mehr Gäste zählen. Gleich 7,3 Prozent mehr Gäste fanden den Weg nach Hom-Bad Meinberg. In Zahlen ausgedrückt:. 75.631 Gäste sorgten für 322.971 Übemachtungen (+ 2,4 Prozent). Insgesamt wurden 2.401 Betten angeboten. Mit den Zahlen liegt man besser als der Lippe-Durchschnitt. Die schlechte Nachricht: Die Gäste blieben im Schnitt nicht mehr so lange in der Stadt, die Aufenthaltsdauer sank von 4,5 (2011) auf 4,3 Tage (2012). Hans H. Müller-Hisje (Stadtmarketing Hom-Bad Meinberg) erklärt die Gründe: "Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reduzieren viele Urlauber die Aufenthaltsdauer. Dies spüren auch wir als Zweit- oder Dritturlauberziel. Hinzu kommt der erhebliche Rückgang bei den Kuren". Die insgesamt positive Entwicklung kennt aber auch Verlierer: "Leider können unsere 13 Pensionen auf dieser Welle nicht mehr so gut "mitschwimmen", da der Gast doch ein Restaurant im Hause erwartet. Positiv wirkt sich dies für unsere 13 Hotels aus (+ 7,6 Prozent)", so der Tourismusexperte. "Die tatsächlichen Ubernachtungszahlen sind höher, denn in der Statistik werden erst Betriebe ab 10 Betten erfasst. Dazu Müller-Hisje: "In unserem Gastgeberverzeichnis sind acht Pensionen mit insgesamt 35 Betten gelistet, die unter dieser Bemessungsgrundlage liegen. Hinzukommen noch etliche Ferienwohnungen". Erfreulich ist der Zuwachs bei Ferienwohnungen. Innovative Eigentümer investieren hier Geld und Zeit in eine hochwertige Einrichtung und gut vemetzte Vermarktung". Damit können erstmals seit 2008 wieder steigende Übernachtungszahlen gemeldet werden. Zum Vergleich: 2002 wurden 374.373 Ubernachtungen gezählt, 1992 waren es sogar 849.833 Ubernachtungen. Die sechs Kliniken brachten es damals gemeinsam auf über 400.000 Übernachtungen mit einer mittleren Aufenthaltsdauer von über 28 Tagen.
Ein immer größeres Gewicht für die Übernachtungszahlen in Horn-Bad Meinberg erreicht das Haus "Yoga Vidya" in Bad Meinberg. 18.312 Gäste belegten 2012 insgesamt 84.735 Seminartage. Das macht ein Viertel der Gäste- und Übemachtungszahlen der Stadt aus. 2004 waren es nur acht Prozent aller Übernachtungen. Die Zahl an Seminartagen ist nicht 1:1 mit Übemachtungstagen gleichzusetzen, weil Gäste des Hauses auch zu Hause übernachten oder in benachbarten Hotels oder Pensionen wohnen, so Yoga-Vidya-Leiter Volker Bretz zum Stadt-Anzeiger. Die Zahl schätzt er auf zwei bis fünf Prozent. Für 2015 peilt Yoga Vidya an, die Schallgrenze von 100.000 Übernachtungen zu durchbrechen und visiert 108.000 Übernachtungen bzw. Seminartage an. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt im Haus Yoga Vidya bei vier bis fünf Ubernachtungen.
Angesichts der Zahlen übt Müller-Hisje Kritik an der eigenen Öffentlichkeitsarbeit der Häuser: "Die Probleme rund um das Thema Staatsbad Meinberg sind schon
groß genug. Dann ist es für den Ort nicht förderlich wenn einige Leistungsträger selbst noch Öl ins Feuer gießen und die eigenen Gäste über diese Schwierigkeiten informieren". Als
positiv charakterisiert Müller-Hisje die Aktivitäten externer Investoren, die eine Zukunftsperspektive für Bad Meinberg sehen. "Diese neuen Partner unterstützen uns in der Öffentlichkeitsarbeit,
mittlerweile sogar als Gesellschafter. Auch die alteingesessenen Eigentümer, die ständig in ihr Haus investiert haben, können am Markt weiterhin bestehen. Entscheidend ist hier
auch die Vermarktung. 87 Prozent der Urlauber buchen ihren Urlaub in Deutschland direkt beim Vermieter. Die Touristinformationen können meist nur die Urlaubsidee liefem. Die Übernachtung selbst
muss dann auf möglichst vielen Kanälen online und ohne Rückfrage direkt buchbar sein". Und auch für die Zukunft besetze Horn-Bad Meinberg mit "Yoga-Moor-Externsteine" ein
wichtiges Thema:,,Mit diesem Dreiklang vereinen wir die Megatrends Entschleunigung, Naturmedizin und Wandem. Je mehr Partner sich mit diesem Produkt identifizieren und diese Inhalte
auch positiv nach außen tragen, desto mehr Resonanz erhalten wir alle gemeinsam". Mittlerweile habe sich der Umsatz bei den Pauschalen vervierfacht.
Quelle: Stadt-Anzeiger