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Faszinierender Roman um eine bedeutende historische Figur

Cornelia Müller-Hisje stellt ihr Buch "Der Ritter der Rose" vor

Eigentlich hätte er als Zweitgeborener Mönch werden sollen. Eine Laufbahn wie sie im Mittelalter üblich war. Doch das Schicksal bestimmte es anders - aus dem edlen Herrn Bernhard dem II. zur Lippe wurde nicht nur ein Ritter, sondern auch eine historische Figur, deren Bedeutung im Dunkel der Geschichte verblasste. Erst heute tauchen immer zahlreicher die Hinweise auf, dass es sich um eine der bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit handelte. Und dass er ein Mann mit Visionen war.

 

Dieser Figur hat sich die Autorin Cornelia Müller-Hisje angenommen. Über Jahre wuchs und gedieh ihr neues Buch über den Edelherrn. Nun ist ,,Der Ritter der Rose" erschienen. Ein Roman, der nicht nur flüssig zu lesen ist, sondern auch ganz nebenher spannende historische Informationen liefert. Denn die Autorin hält sich an Quellen und Urkunden - vermag es so, das Leben dieses Mannes akkurat nachzuzeichnen. Am Anfang wusste sie gar nicht, was an Recherchearbeit auf sie zukommen würde. Einen Anlass sich mit Bernhard zu beschäftigen, lieferten die beginnenden Ausgrabungen an der Falkenburg - einer der Wirkungsstätten des Edelherrn. Inzwischen belegen Funde, dass es sich hier um eine der bedeutendsten mittelalterlichen Höhenburgen von Norddeutschland handelt – immer wieder tauchen auch Belege dafür auf, dass dieser erste Burgherr ein ganz besonderer Mensch gewesen ist.

„Alles begann mit der Frage, woher die lippische Rose komme“, berichtet Cornelia Müller-Hisje. Darüber gibt sie auch in der Einleitung des 270-seitigen Werks Auskunft. ,,Mach Dich bitte mal schlau" - war die sehr neudeutsche Antwort auf diese Frage. Und das tat die Autorin - in der Lippischen Landesbibliothek. Und sie drang immer tiefer in die Materie ein. Zunächst wurde ein Vortrag daraus, berichtet sie. Allerdings gab es immer wieder Lücken in den Fakten - und da begann ihre Phantasie zu spielen. Nach vier bis fünf Jahren wurde eine erste Geschichte daraus.

,,Der Kleine -Lehrjahre" heißt auch das Kapitel in dem Buch, das diese ersten Gedanken wieder gibt. Geschickt verbindet Cornelia Müller-Hisje historische Belege mit kleinen Anekdoten und Geschichten, so wird es lesenswert. „Nach und nach ist das Projekt dann gewachsen", berichtet sie. Fachlich sollte alles richtig sein, das war ihr hoher Anspruch - verschiedene Kenner der Materie unterstützten sie dabei. ,,Etwa ein Drittel sind belegbare Fakten, der Rest ist Phantasie", berichtet sie - doch auch mit der Phantasie versuchte sie, der Realität damals so nahe wie möglich zu kommen.
,,Durch die Grabung an der Falkenburg wurde alles noch realer", sagt die Autorin. Vor allem werde hier die Bedeutung Bernhard II, deutlich. Er sei ein Visionär gewesen, ein Mann mit Weitblick. Beeinflusst von Heinrich dem Löwen war Bernhard II ein weltoffener und politisch vorausschauender Mann. Als das Jubiläum der Varusschlacht im Jahr 2009 anstand, ließ sie das Buchprojekt erst einmal ruhen. „Denn um zu schreiben, muss man erst mal viel lesen", sagt Cornelia Müller-Hisje. Vor zwei Jahren wurde dann das Manuskript fertig, nun begann eine neue Arbeit: Das Werk in eine Buchform zu bringen. Jetzt habe sie die Berufstätigkeit aufgegeben, widme sich verstärkt der Vermarktung des Buches mit Lesungen und Vorträgen.    

Erschienen ist es im Eigenverlag, zu haben ist es ab sofort in diversen Buchhandlungen. Cornelia Müller-Hisje plant schon die nächsten Projekte. Vielleicht gebe es einmal eine Roman-Forstsetzung -,,die Enkel Bernhards waren interessant", sagt sie. Und ein Thema steht auch noch ganz oben auf ihrem Plan: irgendwann werde es auch einmal einen Roman von Fürstin Pauline geben...

 

Detmolder Kurier 25. Oktober 2013

Foto: Jähne

 

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Lippische Landes-Zeitung 2013
Detmold Kurier Nr. 126 vom 13. Dezember 2013
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