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Nach der Schlacht ist vor der Schlacht

Detmolderin Cornelia Müller-Hisje schreibt historischen Roman

Auf Tuchfühlung mit Arminius: Die Handlung ihres ersten Romans "Cornelius Lupus" hat Cornelia Müller-Hisje im direkten Umfeld des Cheruskerlürsten angesiedelt. Foto: Pruess

Mit Arminius' vernichtendem Sieg über die Römer ist alles vorbei? Von wegen. Danach, gehts erst richtiglos - zumindest im Roman "Cornelius Lupus". Geschrieben hat ihn Cornelia Müller-Hisje aus Detmold. 

 

Detmold. Der Tribun Cornelius Flavius steht im Zentrum ihrer Geschichte. Als einer der wenigen Römer hat er die

Schlacht schwer verletzt überlebt, ist in germanische Gefangenschaft geraten und schließt sich - notgedrungen - den
Truppen des Arminius an. An der Seite des Cheruskerfürsten kämpft ergegen die erneut herandrängenden Römer - an seiner eigenen Seite wiederum ist stets der Wolf zu finden, dem Cornelius Flavius den Namen verdankt, unter dem er besser bekannt ist: Cornelius Lupus.


"Der Cornelius ist natürlich eine fiktive Figur", erzählt Cornelia Müller-Hisje, die mit dem Buch, das im Detmolder Verlag Topp + Möller erschienen ist, ihren ersten Roman vorgelegt hat. Der eigentliche Prozess des Schreibens sei ihr schnell von der Hand gegangen. "So eine Geschichte verselbstständigt sich. Da können Sie nichts machen, da müssen Sie mit." Cornelia Müller-Hisje lacht. Allerdings: Sich eine Geschichte auszudenken, lebensnahe Figuren zu entwerfen - das sei das eine." Aber der historische Hintergrund soll schließlich auch stimmen", sagt die Autorin - diese Recherchen im Vorfeld hätten den Löwenanteil der Arbeit ausgemacht.

 

Sie durchforstete das Internet, las Sachbücher und studierte historische Quellen. "Und dann habe ich einen ehemaligen Bundeswehr-Offizier kennengelernt, der mir ganz viel über Logistik erklärt hat." Denn das sei der eigentliche Schlüssel, um die historischen Ereignisse vonvor 2000 Jahren verstehen zu können.

 

Natürlich gibt es im Roman jede Menge Schlachtengetümmel, es fließt Blut - "aber es ist auch Liebe mit drin. Das kann
ja nicht anders sein." Die Autorin lacht. Und überhaupt 2000 Jahre hin oder her - der Stoff sei hoch aktuell, findet Cornelia Müller-Hisje. "Das ist eine Geschichte, die im Prinzip jedem passieren kann: Ich erzähle von einem Menschen, der in einer aussichtslosen Situation steckt und einen Weg wählt, den er eigentlich nicht gehen will - und dann ergibt sich daraus aufeinmal etwas ganz Neues. Um solche Prozesse und Entwicklungen geht es ja generell häufig im Leben."

 

Als Bettlektüre sei ihr Buch zu spannend: Das hat die Autorin von den ersten Lesern gehört. Eine Resonanz, die Cornelia Müller-Hisje Mut macht. "Ein paar Geschichten habe ich noch in der Schublade liegen", erzählt sie. Allesamt befassen sich mit historischen Themen.

 

Cornelia Müller-Hisje,

"Cornelius Lupus - Der Wolf des Arminius",

Topp + Möller, ISBN 978-3-936867-33-6;
14,80 Euro.

 

Persönlich

Cornelia Müller-Hisje, Jahrgang 1963, ist in Detmold geboren und aufgewachsen. Nach dem Fachabi machte sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und studierte anschließend in Paderborn Wirtschaft. Sie arbeitete in München und Köln und leitete dann zehn Jahre lang gemeinsam mit ihrem Mann ein Seminarhaus in Norddeutschland.Seit 2003 lebt die Familie, zu der ein dreizehniähriger Sohn gehört, wieder in Detmold.

 

Quelle: Lippische Landes-Zeitung, Barbara Luetgebrune

Erlesenes für den lippischen Herbst
Vier Autoren präsentieren ihre Werke in der Gemeindebücherei Schlangen

Von Uwe H e l l b e r g
S c h l a n g e n (SZ). Entspannte Atmosphäre, ein edler Tropfen Wein und ein gutes Buch – für viele Menschen sind dies die Zutaten zu einem gemütlichen Leseabend im Herbst. In der Gemeindebücherei Schlangen gab es am Mittwochabend noch ein Bonbon obendrein: die Chance, mit Autoren persönlich über ihre Werke zu sprechen. »Erlesenes aus der Region« präsentierten: (stehend, von links) Nicole Bettermann, Dr. Sibylle Hädrich-Meyer, die Autoren Georg Lorenz und Friedo Petig, (sitzend, von links) Büchereileiterin Ulrike Knickmann, Charlotte Schroeter und Cornelia Müller-Hisje. Foto: Uwe Hellberg
Gemeinsam hatten die Volkshochschule Detmold-Lemgo, die Buchhandlung Nicolibri und die Gemeindebücherei Schlangen zu einer Lesung eingeladen. Vier Autoren gaben den Zuhörern einen Einblick in ihr Schaffen: Cornelia Müller-Hisje, Charlotte Schroeter, Georg Lorenz und Friedo Petig. 

Das Motto der Veranstaltung: »Erlesenes aus der Region«. Dabeioffenbarte sich eine breite Themenvielfalt, von spannend aufbereiteter Geschichte bis zu herzhaftem Humor aus lippischer Sicht. Cornelia Müller-Hisje hatte gleich zwei eigene Werke mitgebracht: »Cornelius Lupus« und »Der Ritter der Rose«. In »Cornelius Lupus« erzählt die Autorin vomÜberleben eines Legionärs. »Ein echtes Buch für Männer«, verrät Müller-Hisje schmunzelnd, um dann zu ergänzen: »aber natürlich fehlt auch eine Liebesgeschichte darin nicht.« Der römische Tribun Cornelius Flavius muss sich nach überstandener Varusschlacht entscheiden, wie sein Leben weitergehen soll. Im »Ritter der Rose« schildert die Diplom-Kauffrau aus Detmold die Lebensgeschichte des Edelherrn Bernhard II. zur Lippe, Begründer der lippischen Landesherrschaft, aus dessen eigene Sicht.
Ihr Erstlingswerk stellte Charlotte Schroeter den Schlängern vor. In »Das Gerstenberg Haus« widmet sich die 25-Jährige einem
traurigen Kapitel der Geschichte. Es dreht sich um die Hexenverfolgung in Geseke. Schroeter: »Ich habe festgestellt, dass die Menschen in dieser Stadt sehr patriotisch sind und viele Bräuche bis heute aufrecht erhalten. Das hat mich fasziniert und zu dem Buch angeregt.« Ein zweites Werk hat die gebürtige Paderbornerin, die Geschichte und Literatur studiert, aber freiberuflich auch schon als Model für Kataloge gearbeitet hat, bereits in Arbeit. »Die Schwestern Marchand« soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Was macht der Mann, wenn er an der Schwelle zum 50. Geburtstag steht? Georg Lorenz hat sich entschieden, ein Buch zu schreiben. »Zu meinem 49. kam mir die Idee. Ich habe 40 Sätze gesammelt «, sagt Lorenz. In »Endlich 50 mit Vogel« sind daraus kurze Gedichte und Geschichten geworden. Der inzwischen 54-jährige Software-Entwickler, der in Meppen geboren wurde und in Paderborn lebt, sieht die Altersfrage ganz entspannt: »50 ist auch nur eine Zahl.«
Fünf Bücher hat der Detmolder Friedo Petig bereits auf den Markt gebracht. Als letzter der vier Autoren beendete der 54-Jährige den Leseabend in Schlangen mit einer geballten Ladung Humor. Den besitzt »Der Lipper an sich«, von dem bereits der zweite Band erschienen ist, nämlich trotz gelegentlich geäußerter Skepsis. 28 Kurzgeschichten, bebildert mit Zeichnungen von Ulrich Tasche, skizzieren Eigenheiten wie den angeblichen Geiz der Menschen in dieser Region. »Das Buch ist ein echter Renner«, freut sich Petig. Freude herrschte nach den zwei »erlesenen« Stunden auch bei den Veranstaltern. »Ich bin zufrieden.
Der Abend war sehr abwechslungsreich. Es waren zwar nur 17 Zuhörer, aber damit schon mehr als bei der Premiere im Vorjahr«, sagt Nicole Bettermann, Inhaberin von Nicolibri. Die Leseabende würden fortgesetzt. Zum Abschluss erhielten die Zuhörer noch eine Liste mit Lesetipps der Buchhandlung. Auch Dr. Sibylle Hädrich- Meyer, Pädagogische Mitarbeiterin
der Volkshochschule Detmold- Lemgo, war begeistert: »Das war eine gelungene Veranstaltung mit einer bunten Mischung.«
 

Autorenlesung 2014 in Schlangen
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