Es hat sich längst herumgesprochen, daß Düsseldorf kein eben billiges Pflaster ist und daß chic essen gehen ein teuerer Spaß werden kann, zumal viele Gastronomen den Bogen ganz einfach überspannen. Wie angenehm ist es da, wenn man die Adresse eines erstklassigen Restaurants parat hat, das sowohl inpuncto Ausstattung als auch hinsichtlich Service und Küche all das bietet,was in Nobel-Etablissements oft nur zu sündhaft teueren Preisen zu haben ist. Die Rede ist vom Restaurant ,,Frickhöfer', das zum Besten zählt, was Düsseldorf zu bieten hat. Die äußerlich unscheinbare Feinschmecker-Oase liegt im Hafenviertel, abseits des innerstädtischen Rummels, ist aber verhäItnismäßig leicht zu finden.
Schon beim Betreten des ebenso eleganten wie gemütlichen Restaurants umfängt einen der warme Schein zahlreicher Kerzen. Für die anheimeinde Atrnosphäre sorgen aber auch all die schönen Dinge, die der Hausherr mit viel Liebe zusammengetragen hat und die er seinen Gästen nicht vorenthalten will. Als Küchenchef holte sich Karl-Horst Frickhöfer 1977 den Bocuse-SchüIer Patrick Coudert, mit dem zusammen er eine faszinierende Küche macht, eine Küche, die trotz aller Raffinesse von einer himmlischen Leichtigkeit geprägt ist. Ganz herrlich der Lachs mit einer duftiqen Kresse-Mousseline, der filetierte Steinbutt in einer grünen Limettensauce oder das Navarin vom Seewolf (Loup de mer) mit Gemüsestreifen überkrustet! Glaciertes Kalbsbries mit Trüffelbutter, Perigord-Gänsestopfleber mit Muscat-Trauben oder zwei Soufflés von Seewolf und Grünkohl in weißer Butter ergänzen die phantasievollen Entrees, die ebenso wie die übrigen Fisch- und Fleischgerichte je nach Einkauf täglich wechseln. Mit Gemüse gefüllte Bresse-Poulardenbrust, Barbarie-Entenbrust mit Calvadossauce oder filetierter Lammrücken in weißer Knoblauchsauce sind bei den Fleischgerichten weitere Küchentrümpfe.
Ein besonderes Lob verdient das Käseangebot, das nicht unübersichtlich groß, dafür aber hervorragend gepflegt ist. Es stammt aus dem berühmten Pariser Käsehaus Androuet. Aber auch die Dessertkarte, die für jeden Geschmack etwas bereit häIt, ist nicht zu verachten. Das Weinangebot ist vorbildlich. Der Schwerpunkt liegt bei den französischen Weinen, die mit den besten Lagen vertreten sind. Besonders lobenswert: die große Auswahl an halben Flaschen! Die Beratung durch den überaus aufmerksamen und versierten Restaurant-Chef Hilmar Peters ist besonders liebenswürdig, wie überhaupt der ganze Service freundlich und reibungslos verläuft. Hier ist der Gast noch wahrhaft Köniq! Alles in allem: Ein Düsseldorfer Spitzenrestaurant, bei dem die Preiswelt - trotz des hohen Qualitätsniveaus - noch in Ordnung ist.
Quelle: Gourmet-Tip